Am 15. September stellte Apple einige neue Geräte vor, darunter auch die sechste Ausgabe der Apple Watch. Treffend trägt sie daher auch den schlichten Namen Apple Watch Series 6. Ob sich der Kauf für dich lohnt, erfährst du jetzt.

Apple Watch Series 6: Was ist neu?
Werfen wir zuerst einen Blick auf die Technik. Unter anderem hat Apple die folgenden Punkte überarbeitet:

  • Im Inneren der Apple Watch Series 6 arbeitet eine abgewandelte Version des Prozessors, der sich auch im aktuellen iPhone befindet. Das sorgt für mehr Leistung: +20 % sollen es im Vergleich zur fünften Ausgabe der Apple Watch sein.
  • LTE ist ebenfalls wieder verfügbar, aber bleibt optional. Wenn du also denkst, unterwegs kein LTE zu brauchen, kannst du ein wenig Geld sparen und zur normalen Variante greifen.
  • Am Akku hat Apple ebenfalls Änderungen vorgenommen - dazu später mehr in einem gesonderten Abschnitt.

Was dir im Alltag wahrscheinlich sofort auffallen wird, ist das neue Display: Das ist zwar nach wie vor 40 oder 44 Millimeter groß - je nach Ausgabe -, aber es bleibt bei Inaktivität heller. Falls du bereits eine Apple Watch 5 besitzt, kennst du dies von deiner Smartwatch: Wenn du nichts damit machst und den Arm hängen lässt, wird das Display dunkler, bis es nur noch schwach zu sehen ist. Das spart Strom.

Bei der Apple Watch Series 6 hat Apple die minimale Helligkeit um den Faktor 2,5 erhöht. Was heißt das im Klartext? Wenn du vorher auf deiner Apple Watch Series 6 nichts mehr erkannt hast - vor allem bei Sonneneinstrahlung -, kann es sein, dass du jetzt noch immer alles erkennst.

Sauerstoffmessung für dein Blut
Komplett neu ist die Pulsoxymetrie - oder einfacher ausgedrückt: die Blutsauerstoffmessung. An der Rückseite der Apple Watch sind dafür neue, kreisförmige Sensoren angebracht. Sie messen permanent, wie hoch der Anteil von Sauerstoff am Hämoglobin in deinem Blut ist. Dabei gilt: Je höher dieser Anteil, desto besser. Gesunde Menschen sollten hier einen Wert zwischen 95 und 99 % zeigen. Der Sensor der Apple Watch Series 6 misst dabei jeden Wert zwischen 70 und 100 %.

Um den Blutsauerstoff zu messen, gibt dir die Uhr Anweisungen. Sie sagt dir etwa, dass du dein Handgelenk in eine bestimmte Position bringen sollst. Nach einigen Sekunden ist die Messung vorbei und du hast ein verlässliches Ergebnis zur Hand. Während du schläfst, misst die Uhr ebenfalls einmal pro Stunde den Sauerstoffgehalt.

Vorrangig hat dies medizinische Erkenntnisse: Ein deutlich zu niedriger Blutsauerstoffgehalt kann auf diverse Krankheiten hinweisen. Du könntest also rechtzeitig einen Arzt aufsuchen und Schlimmeres verhindern. Eine medizinische Zulassung hat die Apple Watch Series 6 übrigens nicht - aber ein Vergleich mit anderen Geräten zeigt, dass ihre Werte trotzdem nah an der Realität sind und für Ärzte mindestens ein guter Indikator sind.

Überarbeitete Höhenmessung
Schon die Apple Watch Series 4 hatte den barometrischen Höhenmesser integriert: Damit konntest du messen, in welcher Höhe du dich über dem Meeresspiegel befindest. Das funktionierte allerdings
nur, wenn man eine passende App dafür öffnete. Du konntest also den Kompass starten, herunterscrollen und dann sehen, in welcher Höhe du dich befindest. Begründet wurde dies mit dem Stromverbrauch: Man wollte zugunsten der Laufzeit den Höhenmesser nicht permanent aktiv halten.

Bei der Series 6 scheint dieser Stromverbrauch nun keine Rolle mehr zu spielen: Der Höhenmesser ist rund um die Uhr eingeschaltet und du kannst ihn direkt auf dem Ziffernblatt darstellen lassen. Vorteile könnte dies vor allem auf Wanderungen oder während anderer sportlicher Aktivitäten bringen: Du musst nicht ständig eine App öffnen, sondern schaust einfach auf die Uhr - fertig. Apple verspricht eine hohe Genauigkeit, nur 30 Zentimeter Messtoleranz soll es geben.

Schnelles Laden für längere Verfügbarkeit
Die Akkukapazität der Apple Watch Series 6 ist um etwa 10 % gegenüber dem Vorgänger gestiegen. Wichtiger als diese Tatsache ist aber wahrscheinlich der Schnelllademodus: Ein eigenes Netzteil
liegt der Smartwatch nämlich nicht mehr bei, stattdessen bekommst du nur ein USB-Ladekabel. Das kannst du dann an ein beliebiges Netzteil anschließen - etwa das von deinem iPhone. Mit dessen Leistung in Höhe von 5 Watt bekommst du die komplette Apple Watch Series 6 in 90 Minuten von 0 auf 100 % geladen.

Bei der Akkulaufzeit selbst scheint die Series 6 ein wenig nachgelassen zu haben: 8 % kürzere Laufzeiten werden bemängelt. Dies sollte allerdings durch die erheblich schnellere Dauer bei der Wiederaufladung ausgeglichen werden.

Varianten der Apple Watch Series 6 im Überblick
Bei einem Stück Technik, das permanent gut sichtbar am Handgelenk getragen wird, spielt auch die Optik eine Rolle. Ein radikales, neues Design gibt es nicht: Wer den Look der Vorgängergenerationen mochte, wird sich auch mit der Apple Watch Series 6 anfreunden. Die Smartwatch ist noch immer unverkennbar.

Allerdings hat Apple der Keramikoberfläche neue Anstriche verpasst. Zur Verfügung stehen ein mattes, kräftiges Blau; Gold in Hochglanzoptik; sowie eine dunkelgraue Farbgebung, die Apple auf den Namen "Graphit" getauft hat und die ebenfalls matter Natur ist. Außerdem gibt es noch eine matte, rote Variante, die als "Product Red" bezeichnet wird und dessen Umsatz zum Teil an Organisationen weitergeleitet wird, die etwa Malaria oder AIDS bekämpfen.

Ebenso wichtig sind die neuen Armbänder. Zuerst die gute Nachricht: Deine alten, vielleicht liebgewonnenen Armbänder kannst du auch mit der neuen Apple Watch Series 6 nutzen. Der Mechanismus bleibt identisch. Apple hat allerdings auch einige neue Modelle entworfen.

Das "Solo Loop" besteht zu 100 % aus Silikon und bietet keinerlei Unterbrechungen im Armband und auch keinen Verschluss. Sechs Farben stehen zur Verfügung und diverse Größen für unterschiedliche Handgelenke. Alternativ greifst du zum "Solo Loop" in einer geflochtenen Variante, die sich aus recycelten Materialien zusammensetzt. In fünf Farben stehen diese zur Auswahl.

Zu guter Letzt gibt es noch das "Leather Link": Das Lederarmband in der überarbeiteten Version arbeitet nun vollständig magnetisch. Du musst nichts mehr selbst falten, sondern überlässt der Uhr die Arbeit. Bombenfest sitzt die Uhr trotzdem.

Family Setup für Familien
Recht praktisch ist für dich vielleicht die neue Möglichkeit, mehrere Smartwatches mit nur einem iPhone zu verbinden. Du könntest also anderen Familienmitgliedern - möglicherweise deinen eventuell vorhandenen Kindern - eine Apple Watch geben, aber diese mit deinem eigenen iPhone verbinden. Damit braucht nicht mehr jeder ein eigenes (teures) iPhone und kann das Gerät trotzdem ohne große Einschränkungen nutzen - zumindest, wenn du in der Nähe bist.

Fazit: Brauchst du die neue Apple Watch Series 6?
Fassen wir noch einmal kurz zusammen, was du von der neuen Smartwatch erwarten kannst:

  • Die Leistung wurde leicht verbessert
  • Die Uhr kann deinen Blutsauerstoffgehalt messen
  • Das Display ist etwas heller - auch bei Inaktivität
  • Schnellladefunktionen laden das Gerät schneller auf - Der Höhenmesser ist permanent aktiv
  • Es gibt Vorteile bei der Nutzung in Familien
  • ... und einige neue Farben und Armbänder

 

Natürlich können wir dir nicht sagen, ob ein Kauf für dich empfehlenswert wäre oder nicht. Vor allem Besitzer der Apple Watch Series 5 finden wahrscheinlich nur wenige, herausragende Neuerungen. Hast du keinen Bedarf nach der Messung deines Blutsauerstoffgehalts, wird es bereits eng.

Je älter deine aktuelle Apple Watch ist, desto größer wird natürlich der Sprung. Hast du beispielsweise noch eine Apple Watch Series 3 am Arm, wirst du unzählige, gute Neuerungen bemerken. Wer hingegen noch gar keine Apple Watch besitzt, kann bedenkenlos zugreifen. Es dürfte sich noch immer um die beste Smartwatch am Markt handeln - und wenn der Geldbeutel keine großen Sprünge erlaubt, gibt es die neue Apple Watch SE als Ausweichmodell.

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