Apple Watch Series 8: neue Funktionen in bewährtem Design
Äußerlich gleicht die Series 8 dem Vorgängermodell: Das Gehäuse ist weiterhin in zwei Ausgaben mit 41 und 45 Millimetern Durchmesser erhältlich - für Damen und Herren oder generell schmalere und breitere Handgelenke. Das Display löst noch immer mit 396 * 484 Pixeln für die größere Edition und 352 * 430 Pixeln für die kleinere Smartwatch auf. Aufgrund der geringeren Abmessungen ändert sich durch die geringere Auflösung nichts an der Pixeldichte, Informationen werden also immer scharf dargestellt. Um die Watch Series 8 gegen äußere Einflüsse zu schützen, nutzt Apple das hauseigene Ion-X-Frontglas, das erstmals 2015 zum Einsatz kam. Bei der Smartwatch aus Edelstahl setzt das Unternehmen hingegen weiter auf Saphirglas. Vieles bleibt also beim Alten, zwei Veränderungen in der Hardware wurden aber dennoch vorgenommen:- Als Prozessor dient nun der Apple S8 anstelle des Apple S7 im Vorgängermodell. Die Spezifikationen decken sich jedoch mit denen des S7, weshalb nur behutsame Verbesserungen zu erwarten sind - vielleicht im Bereich des Energieverbrauchs oder der Produktionskosten. Die Leistung für Nutzer sollte jedoch annähernd gleich ausfallen.
- Die Watch Series 8 bringt einen neuen Temperatursensor mit. Dadurch hat die Smartwatch nun zwei Sensoren: einen an der Unterseite, einen an der Oberseite unter dem Display. Dies verbessert die Präzision bei der Temperaturerfassung, Unterschiede von 0,1° Celsius werden erfasst. Dadurch sollen handfeste Vorteile im Alltag entstehen: Beispielsweise können zyklusbedingte Temperaturveränderungen für Frauen dabei helfen, das Tracking dieses Ereignisses zu verfeinern. EKG und die Überwachung des Blutsauerstoffgehalts sind weiterhin enthalten. Nach wie vor ist das Gehäuse durch IP6X-Zertifizierung gegen das Eindringen von Staub und Wasser geschützt.
Wesentlich verbesserte Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeit beziffert Apple selbst auf 18 Stunden, in der Realität wird dieser Wert wahrscheinlich leicht unterboten.Komplett neu ist der Low-Power-Modus:
Dies ermöglicht eine Verdoppelung der Laufzeit auf 36 Stunden, die Zuschaltung erfolgt manuell. Bestimmte Funktionen - wie die automatische Trainingserkennung und das Always-on-Display - werden dafür ausgeschaltet.
Automatische Unfallerkennung
Eine interessante Funktion, die aber hoffentlich in den Leben der Träger dieser Uhren niemals zum Einsatz kommen muss, ist die neue Erkennung von Autounfällen. Um dieses Szenario exakt zu erkennen, werden Daten vom Beschleunigungssensor und Gyroskop eingesetzt, außerdem werden GPS, Mikrofon und Barometer abgerufen. Diese werden nach Mustern untersucht, die mit Autounfällen übereinstimmen - vom leichten Stoß ans Heck bis zum Überschlagen. Reagiert der Träger nicht, wird der Notruf automatisch gewählt. Im Zweifelsfall kann genau das ausreichen, um schwerere Verletzungen zu verhindern bzw. diese rechtzeitig zu behandeln. Wie immer bleibt abzuwarten, inwiefern diese Funktionen auch außerhalb des Heimatmarktes in den USA zur Verfügung stehen werden.
Verkauf und Farbauswahl. Armband für Apple Watch.
Die Auslieferung der Apple Watch Series 8 wird am 16. September beginnen. Hier gibt es dein Armband für die Apple Watch. Wer das Modell aus Edelstahl kauft, kann die drei Farben Graphit, Silber und Gold auswählen. Aus Aluminium stehen die Farben Silber, Polarstern, Mitternacht und Red zur Auswahl. Diese markieren gleichzeitig den günstigsten Einstieg, ab 499 Euro geht es los. Wenn zusätzlich zu GPS auch LTE vorhanden sein soll, müssen mindestens 619 Euro ausgegeben werden. Für Edelstahl werden die Preise wesentlich höher angesetzt, dann geht es erst bei 849 Euro los - und nach oben kann es schnell vierstellig werden. Insgesamt ist die Apple Watch Series 8 eine behutsame Weiterentwicklung, die vor allem von Seiten der Software vorangetrieben wird. Die ganz großen neuen Funktionen sind nicht mit an Bord - aber die Uhr ist ideal für alle geeignet, die mit dem Gedanken spielen, langsam eine Smartwatch in ihre Leben zu holen.
Die kleine Schwester: Apple Watch SE
Die Neuauflage der Apple Watch SE bringt einige handfeste Vorteile im Vergleich zum älteren Modell. Dieses kam vor zwei Jahren im September 2020 auf den Markt und war das kleinere Pendant zur damaligen Series 6. Da zwei Jahre eine lange Zeit in dieser Branche sind, sah Apple die Zeit wohl gekommen, um eine Neuauflage zu präsentieren. Der S8-Chip der Series 8 landet auch in der SE-Ausgabe, damit soll die Uhr etwa 20 % schneller rechnen können als die Apple Watch SE von 2020. Durch den geringeren Preispunkt wird aber hier und da der Rotstift angesetzt: EKG- und Blutsauerstoffgehalt werden gestrichen. Always-on-Displays müssen ebenfalls weichen. Die Auflösung liegt mit 324 * 394 Pixel und 368 * 448 Pixel (40- und 44-Millimeter-Modell) aber auf einem angenehm hohen Niveau. Das Display wurde im Vergleich zur Series 3 außerdem um satte 30 % vergrößert. Wer also diese ältere Smartwatch besitzt, findet in der SE-Uhr ein sehr starkes Update. Einige der neuen Funktionen bleiben der Smartwatch erhalten: So bringt auch die Apple Watch SE die Unfallerkennung mit, die Herzfrequenz wird ebenfalls ermittelt. Bei der Materialwahl wurden einige Änderungen vorgenommen, die aber für den durchschnittlichen Nutzer praktisch unsichtbar sein sollten. Beispielsweise besteht die Rückseite nun aus einem Kompositmaterial mit Nylon als primärem Werkstoff. Für den Schutz des Displays setzt Apple weiterhin auf Ion-X-Glas. Die Preise setzt Apple etwas niedriger an als bei der Series 8. Drei Farben gibt es, Kunden haben die Auswahl zwischen Starlight, Mitternacht und Silber. Das Gehäuse besteht immer aus Aluminium, dafür geht es dann bei 299 Euro los. Muss unbedingt LTE mit an Bord sein, kostet die Smartwatch 369 Euro, womit die Uhr langsam ins Fahrwasser der Series 8 ohne LTE kommt.
Das Highlight der Keynote: Apple Watch Ultra
Komplett neu ist die Apple Watch Ultra, die hinsichtlich Features (und leider auch Preis) noch deutlich über der Series 8 steht. Einige Eckdaten fallen wie folgt aus:- Das Gehäuse besteht immer aus Titan, ist etwas höher als bei der Series 8 und dient einem besseren Schutz für das Display.
- Die Apple Watch Ultra ist immer 49 Millimeter groß, andere Gehäusegrößen existieren nicht. Die Auflösung beträgt hohe 410 * 502 Pixel.
- Das Gewicht fällt wesentlich höher aus als bei anderen Modellen: Die Apple Watch Ultra wiegt 61,3 Gramm. Zum Vergleich: Die Series 8 bringt es nur auf 38,8 bzw. 51,5 Gramm (Aluminium bzw. Edelstahl).
- Es kommt ausschließlich Saphirglas zum Einsatz, Ion-X-Varianten existieren nicht. Das Glas schützt das Display, das eine sehr hohe Helligkeit von maximal 2.000 cd pro m² erreichen kann. Betrachten wir nur das Gehäuse, ist die Apple Watch Ultra somit ein deutliches Update im Vergleich zur Series 8.
Neue Nachtsicht und komplett neues Ziffernblatt und Armbänder für Apple Watch.
Drehen Träger der Uhr bei Dunkelheit an der Krone, erstrahlt das Ziffernblatt in einem kräftigen Rot, der Hintergrund bleibt schwarz. Dies verbessert die Sichtbarkeit bei wenig Licht deutlich, ohne gleichzeitig zu blenden. Zum Einsatz kommt dies beim neuen Wegweiser-Ziffernblatt: Dieses bietet einen Kompass und insgesamt acht Komplikationen, um - wie der Name schon sagt - den Weg besser finden zu können. Apple richtet sich damit eindeutig an Abenteurer bzw. Personen, die beruflich in eher abgelegenen Regionen unterwegs sind. Der S8-Chip wird unverändert von der Series 8 übernommen, mehr Performance gibt es also nicht. Dafür beherrscht diese Uhr jedoch Bluetooth 5.3, während die anderen Uhren noch immer Bluetooth 5.0 nutzen. Dies kommt vor allem der Akkulaufzeit und der Konnektivität mit ähnlichen, fortschrittlichen Geräten zugute.Hier findest du die besten Armbänder für die Apple Watch.
Eine Uhr für den Außeneinsatz. Apple Watch Ultra Armband.
Unverkennbar befindet sich an der linken Seite der Apple Watch Ultra nun ein komplett neuer Button, den Apple Action Button getauft hat. Dessen Funktion kann vom Nutzer selbst belegt werden. Sinnvoll sind daher Notfallmechanismen oder vielleicht sehr häufig wiederkehrende Befehle. Apple selbst empfiehlt außerdem sportlich orientierte Aktionen, wie etwa den Beginn einer Trainingseinheit oder den Wechsel zu einem neuen Trainingsintervall. Die Tasten und die Krone können auch bei der Verwendung von (dünnen) Handschuhen bedient werden. Apple bringt in der Watch Ultra einen zusätzlichen Lautsprecher unter, was die Lautstärke wesentlich erhöht. Durch gleich drei Mikrofone sollen Störgeräusche besser gefiltert werden - etwa beim Versuch, in starkem Gegenwind ein Telefon zu führen. Apple unterstreicht hier vor allem den Einsatz in Notfällen, wenn etwa starke Regen- und Schneefälle und begleitende Unwetter die Kommunikation beeinträchtigen. Eine Version ohne LTE gibt es nicht, Mobilfunk ist immer mit an Bord.
Optimiert für den Dauereinsatz
Der sehr viel größere Akku erreicht nun eine Laufzeit von bis zu 36 Stunden. Das ist so viel wie mit der Series 8 - wenn diese den Stromsparmodus aktiviert. Diesen neuen Modus bietet die Apple Watch Ultra ebenfalls, wodurch sich die Laufzeit auf 60 Stunden erhöht. Apple verspricht zudem ein hochpräzises GPS sowie extrem genaue Funktionen für die Rückverfolgung von Routen. Wer viel läuft, Fahrrad fährt oder anderweitig unterwegs ist, kann mit der Smartwatch diese Routen zuverlässig protokollieren und auswerten. Gleich sechs neue Apps bieten viele Funktionen an, um die Daten unterwegs auszuwerten - etwa, um Höhenanstiege, Herzfrequenzen und ähnliche Daten festzuhalten. Apple sieht auch andere Anwendungsfelder: Etwa bei Einsätzen in der Wildnis. Kommen Personen vom geplanten Weg ab, hilft die Watch Ultra dabei, zurück zum Ausgangsort zu finden. Wenn alles nicht mehr hilft, ist die Einschaltung einer Notfallsirene möglich. Diese erzeugt ein sehr lautes Signal mit 86 Dezibel, sodass Rettungsaktionen hoffentlich schneller zum Erfolg führen können.
Militärisch geschützte Hardware
Der Einsatz der Apple Watch Ultra ist in einem Temperaturbereich zwischen -20° Celsius bis +55° Celsius möglich. Zusätzlich wurde die Smartwatch unter zahlreichen negativen äußeren Bedingungen getestet. Zu dieser langen Liste gehören hohe und niedrige Temperaturen, niedriger Luftdruck, Regen, Feuchtigkeit, Nässe im Allgemeinen, Staub und Sand, Eisregen, starke Erschütterungen und Vibrationen, Einfrieren und wieder Auftauen und ähnliche Phänomene. Da das Gerät diese Folter überstanden hat, darf sie sich den Militärstandard MIL-STD-810H auf die Fahne schreiben. Dies ist nicht exklusiv auf die Apple Watch Ultra begrenzt, da zahlreiche Geräte für den ernsthaften Outdoor-Einsatz diesem Standard folgen. Es ist aber schön, dass Apple es geschafft hat, ein typisches Produkt für Endverbraucher derart robust zu bauen. Viele Armbänder für die Apple Watch Ultra findest du hier.
Tauchen mit der Apple Watch Ultra
Die neue Smartwatch kann unter Wasser bis zu einer Tiefe von 100 Metern hilfreiche Dienste erweisen auch mit einem Apple Watch 8 Ultra Armband. Auf dem Display erscheinen beispielsweise die aktuelle Tiefe, die Wassertemperatur, die maximale jemals erreichte Tiefe und weitere Informationen. Damit sichergestellt wird, dass die Uhr unter diesen Bedingungen mitarbeitet, hat sie ich die Zertifikate WR100 und EN 13319 verdient. Wohlgemerkt kann die Apple Watch Ultra diese genannten Dienste auch in Salzwasser ausführen. Dies ist keine Selbstverständlichkeit: Viele Smartphones, die "wasserdicht" verkauft werden, meinen damit explizit nur den Einsatz in Süßwasser. Salzwasser stellt komplett andere, schwierigere Anforderungen an technische Geräte.
Ein angemessenes Preisschild
Ab dem 23. September wird die Apple Watch Ultra in Deutschland ausgeliefert. Apple bringt dafür drei neue Armbänder auf den Markt, die die Namen Trail Loop, Ocean Band und Alpine Loop tragen. Der Name bezieht sich in diesem Fall nicht nur auf die Farben: Das Ocean Band beispielsweise ist deutlich robuster gefertigt, um beim Einsatz im Ozean bessere Dienste zu erweisen. Es besteht außerdem aus Kunststoff, damit es kein Wasser aufnehmen kann. Dies soll laut Apple den Halt in den geplanten Situationen verbessern, das Alpine Loop-Band etwa wurde für Schneewanderungen designt. Für die opulente Technik bietet Apple alle interessierten Kunden entsprechend zur Kasse: Mindestens 999 Euro werden für eine Apple Watch Ultra fällig. Damit ist die Ultra-Variante preislich weit über der normalen Series 8 angesiedelt und spricht eher professionelle Anwender an, die die Reihe neuer Features - Zertifikate, Stoßsicherheit, Tauchfähigkeit, GPS-Tracking, Akku - auch wirklich nutzen können.
Fazit:
drei neue Uhren vom Einsteiger bis zu Enthusiasten Zwar hat Apple in diesem Jahr auf der September-Keynote auch das neue iPhone 14 mit interessanten neuen Funktionen wie dem Dynamic Island für den Kamerabereich vorgestellt. Durch die unzähligen Neuvorstellungen im Bereich der Apple Watch bekommt man jedoch schnell den Eindruck, dass die Smartwatch der eigentliche Star dieser Veranstaltung war. Insgesamt drei neue Varianten gibt es nun zu kaufen:- Die Apple Watch SE richtet sich an Einsteiger, die vielleicht ihre erste Smartwatch kaufen und nicht zu viel Geld ausgeben möchten. Einige Funktionen fehlen, aber dafür gibt es die volle Performance in ansprechenden Farben. Wer EKG und Blutsauerstoffgehalt nicht zwingend benötigt, trifft hier die richtige Entscheidung.
- Die Apple Watch Series 8 ist der neue Standard, der nützliche neue Funktionen wie die Unfallerkennung mitbringt. Die neuen Temperatursensoren eröffnen interessante Möglichkeiten, die Akkulaufzeit wird durch Softwareupdates drastisch angehoben. Der Preis bewegt sich in Richtung der 500-Euro-Grenze.
- Die Apple Watch Ultra richtet sich an alle Enthusiasten, die vor allem unterwegs sind und sich mehr Zuverlässigkeit und Akkulaufzeit erhoffen. Diese Smartwatch ist extrem robust, leistet in der Wüste ebenso gute Dienste wie unter Wasser und kommt mit innovativen Armbändern in den Handel - für einen hohen Preis.
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